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Mittwoch, 20. Oktober 2010

Käse...?




Hallo Liebes,

Tag 567: Gestern kamen meine 4 Probeausgaben der Zeitschrift „Natürlich Leben“ vom Bund für Gesundheit an und das gerade noch rechtzeitig, dass ich sie einpacken und in die Videothek mitnehmen konnte. Vielen lieben Dank an dieser Stelle, an den Bund für Gesundheit, der sie ganz unaufgefordert geschickt hat und es hat auch Spaß gemacht sie zu lesen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Urkost für mich irgendwie eine andere Welt ist. Zum einen erscheint es mir radikal und schwer praktikabel und zum anderen törnen mich manche Worte schlicht und ergreifend ab, was sicherlich damit zusammen hängt, dass ich einfach eine andere Generation bin. Ich finde das Wort "Rohkost" allein schon völlig abtörnend und verwende es nur, wenn mir echt nichts anderes einfällt und das Wort "Rohköstler" ist noch viel schlimmer. Und dazu weiß ich, das es anderen Leuten genauso geht. Als ich Anfang des Jahres meinem Joggingfreund von den Vorteilen von Obst, Gemüse und Salat in der Ernährung erzählt hatte, war er hellauf begeistert davon wie lecker das ist und wie viel besser er sich damit fühlt, aber als er dann bei Facebook das Wort „Rohkost“ aufschnappte, war’s plötzlich vorbei. Da kamen plötzlich angriffe a la „Das ist nichts Anständiges – Mann braucht Fleisch etc.“ Mein Joggingfreund, muss ich vielleicht dazu sagen, hat Deutsch noch nicht mal als Muttersprache und sie erst in einem Alter von etwa 20 angefangen zu erwerben, und auch für ihn klingt „Rohkost“ völlig uncool. Und das Wort „Urmethodik“ ist ja noch schlimmer in meinen und wahrscheinlich auch anderer Leute Ohren. Ich find es total spannend Wildkräuter zu essen, allein schon, weil es so naturverbunden und gleichzeitig billig ist, aber habe ich viel mit Urkost gemein? Was ich der Urkost aber zugute halten muss ist, dass sie wahrscheinlich wirklich in der Lage ist den Menschen vegan zu ernähren. Auch zum B12 war ein Artikel von Brigitte Rondholz in einem der Hefte und ich glaube ihr. Ich glaube, dass sie die Urkost voll durchzieht und keinen B12 Mangel hat und dass sie absolut fit ist und locker 15 Jahre jünger aussieht als sie ist. Ich frage mich aber, ob man mit der Form der Ernährung wirklich Leute davon überzeugen kann mehr Obst und Gemüse zu essen... Trotzdem ist die Arbeit, die der Bund für Gesundheit leistet natürlich wichtig und meines Erachtens weitaus zutreffender und richtiger, als alles was Helmut Wandmaker zum Thema Ernährung veröffentlicht hat.

Ich las gestern vor dem Einschlafen in Rohkost statt Feuerkost: Wahre Gesundheit durch natürliche Nahrung und über locker 10 Seiten standen dort Sachen, die nach dem heutigen Wissensstand einfach nicht wahr sind. Herr Wandmaker hat in seinen Büchern einfach viel zu viele Dinge nicht erwähnt, die wichtig sind innerhalb der Rohkost und er ergeht sich auch in vielen Beschimpfungen. Über 5 Seiten ging es darum wie schlecht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sei. Zugegeben, ich stimme mit ihrer Ernährungspyramide auch nicht überein, trotzdem ist aber auch was dran, was sie sagen. In meinen Augen muss bei der DGE zumindest das stimmen, wobei sich sogar Graham und Cousens einig sind und jemand der Schimpft hat im Allgemeinen eh Unrecht.

Mir jedenfalls ist 100% Urkost nicht praktikabel, da ich nicht alles bei Orkos bestellen oder selber anbauen kann, obwohl man diese Qualität an Lebensmitteln braucht um B12 durch Pflanzen decken zu können und weil ich auch nicht die Zeit habe jeden Tag wandern zu gehen um Wildkräuter zu sammeln, zumal in entsprechenden Mengen. Und dann gibt es da ja auch noch die Genuss- und Gesellschaftsebene! Ich lebe in einer Millionenstadt und ich lebe sehr gern dort, ich treffe mich gerne mit Leuten und ich gehe auch gerne mal essen und für solche Gelegenheiten kann es nur Kompromisse geben. Welchen man dort macht ist entscheidend

Erstaunlicherweise wirkt das Wort „Potluck“ umso cooler, denn das hat mein Joggingfreund bei Facebook auch aufgeschnappt und jetzt gefragt, ob er denn auch ,al kommen könnte. Klar, hab ich gesagt. Es muss wirklich daran liegen, dass wir eine ganz andere Generation sind, als Brigitte Rondholz und erst recht als Franz Konz. Aber lernen können wir dennoch von ihnen.

Naja, und das moderne Großstadtleben führt mich dann unvermittelt wieder zu Natalia Rose, die in Manhatten zuhause ist und bei der mich immer wieder beeindruckt wie sie ihre Ernährung an den Mann bringt. Sie ist aber auch kompromissbereit und ich fürchte Kompromisse müssen wir allein schon machen, weil wir in gemäßigten Breiten leben und nicht in den Subtropen. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir an diese Kompromisse angepasst sind - aber die Vergleiche mit den Urmenschen nerven mich ja eh. Bei Natalia Rose habe ich auch noch nichts entdeckt, was irgendeiner Ernährungstheorie wiedersprechen würde, weder DGE noch Graham, noch Cousens, somit gibt es guten Grund auf sie zu hören.

Und weil ich es gestern wieder sehr schwer fand auf 10% Eiweiß zu kommen habe ich im Rewe aus Jux und Tollerei mal gefragt, ob sie einen Rohmilchziegenkäse hätten. Hatten sie nicht, zumindest zunächst nicht.- Es ist leichter ein Stück Essen vor sich zu haben um seinen Nährwert einzuschätzen, als einfach nur Zahlen. So hört man immer wieder, dass Kakao 20 g Eiweiß auf 100 g hat, aber wie viel Kakao kann man schon essen? 100 g Lachs kann man essen und auch der hat 20 g Eiweiß. 600 g Blumenkohl haben 15 g Eiweiß, also viel weniger, trotzdem kann ich leichter 600 g Blumenkohl als 100 g Kakao essen. Das ist die Relation, die ich meine, also wollte ich ein Stück Käse mal vor mir sehen.



Ich hatte vor Jahren schon mal Picandou, ein Rohmilchziegenweichkäse gegessen, von dem mir auch letztens ein anderer Rohköstler vorgeschwärmt hat. Den gibt es aber nicht mehr. Der ist jetzt nicht mehr roh, die Firma habe auf pasteurisierte Milch umgestellt, hat mir die Verkäuferin erzählt. Ich frage mich, ob dieser Rohköstler das weiß. Jedenfalls lief es darauf hinaus, das sie mir außerdem sagte, sie hätte im Lager noch einen Ziegenrohmilchkäse und könnte ihn mir holen. Das hat sie getan, hatte ihn aber nicht in ihrer Preisliste und hat mir ein klitzekleines Stück für 3,50 € verkauft! Ich glaube ja nicht, dass da viel Eiweiß drin sein kann und somit würde das wieder auf Blumenkohl hinaus laufen, der zumindest für seine Eiweißmenge am billigsten ist. Also habe ich auch Blumenkohl gekauft und ein großartiges Dressing/Dip dafür gestern Abend noch entdeckt.

Es war eine Variation meines Ceasar-Dressings, bei dem ich das Öl weglassen wollte. Ich war bei DM und die Kürbiskerne dort wollten unbedingt von mir gekauft werden. Sie haben mich so klar angelächelt und ich habe auch schon lange keine Kürbiskerne mehr gegessen. Für das Dressing habe ich dann Kürbiskerne, Zitronensaft, Kreuzkümmel, Stevia, Salz und die Geheimzutat Gurke püriert und es schmeckte fast so wie das Originaldressing. Mit weniger Fett halt. Kürbiskerne enthalten auf 30 g übrigens auch ganze 7,5 g Eiweiß, aber dafür auch viel Fett. Das wird mir bei dem Käse wohl auch so gehen, von daher ist der bestimmt keine Lösung.

Und dann habe ich gestern auch noch endlich meinen eingeweichten, getrockneten Buchweizen gegessen. Der war sehr lecker und sehr sättigend – das hätte ich nicht erwartet. Sättigender als Hirse, hatte ebensoviel Eiweiß und war zudem roh. Tada!!! Und mit meiner Nährstoffbilanz von gestern bin ich rundum zufrieden. Ich habe aber auch noch einen Butternut Kürbis gekauft und überlege ihn zu backen um mal zu schauen, ob man mit gekochter Stärke größere Mengen Eiweiß zu sich nehmen kann, denn bei Stärke fällt das Fett nämlich weg. Wirklich gar nicht so leicht, das alles…

Was gab’s also zu essen?:

3 Schwarztee
1 TL MSM
11 Uhr: 500 g Trauben
12:45 Uhr: Hälfte eines Salats aus 100 g Buchweizen, 50 g Pilze, 80 g Avocado, 400 g Gurke, 100 g Möhren mit Salz und Zitronensaft gewürzt und dazu 250 g Cherrytomaten (kein Foto, weil ich mein Handy vergessen hatte)
15.45 Uhr: 3 Bananen
16:45 Uhr: 2 Hälfte des Salats
20:00 Uhr: Salat aus 2 Miniromana, 200 g Blumenkohl, 200 g Gruke, 1 Frühlingszwiebel, 100 g Linsenkeime, 1 Möhre und einem Dressing aus 30 g gemahlene Kürbiskerne, Zitronensaft, etwas Wasser, Kreuzkümmel, 100 g Gurke und Salz















Das sieht echt nicht viel aus, waren aber ganze 1698 Kalorien, davon 11,8 % Eiweiß, 64% Kohlenhydrate und 20,2 % Fett. Ich weiß, kommt wieder nicht genau hin, was damit zusammen hängt, dass die Kalorientabelle besonders beim Fett in Gemüse eher abrundet als aufrundet, aber ich denke damit kann ich vollauf zufrieden sein. Wahnsinn, das mit den Kürbiskernen und der Avocado, dass die so viel Fett ausmachen!

Und ich habe immer noch diese große Kraft, die ich zuvor nicht hatte. Ich fahre immer noch im 4 Gang Fahrrad, irgendwas habe ich zuvor definitiv falsch gemacht. Ob es die Mengen, oder das Eiweiß oder das B12 oder das MSM ist – keine Ahnung, aber das hier funktioniert gerade ganz fantastisch für mich.

Abschließend möchte ich dann noch mal kurz auf den Newsletter von Norbert Wilms kommen, der Fotos vom Testen der Rezepte des PureRaw – Rezeptwettbewerbs veröffentlicht hat und da sind natürlich meine Kreationen zu sehen. Das Raw Twix und die Haselnusscremetorte mit weißer Schokoladenglasur. Das Rezept wird dazu übrigens erst nächsten Monat erscheinen, sowohl bei mir, als auch als PureRaw-Rezept des Monats.

Ich gehe jetzt wieder in die Videothek!

Alles Liebe,

Silke

2 Kommentare:

  1. Wie ironisch, dass in Deinem Xing-Profil steht, dass Du auf der Suche nach Vitamin B bist.;))))

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  2. Hallo Jasmin,

    die Frage bekomme ich dauernd!

    Für Rezepte ist alles empfehehlenswert, was ich links aufgeführt habe. Für die Theorie empfehle ich immer "Fit fürs Lebens" von Harvey und Marilyn Diamond und "Auch sie können wieder jünger werden" von Norman Walker. Außerdem "Die Vitalrohvolution" von Victoria Boutenko was auch links aufgeführt ist.

    Ich hoffe das hilft dir weiter.

    LG Silke

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