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Sonntag, 21. November 2010

Ein Tag bei Norbert Wilms!




Hallo Liebes,

Tag 599: Ich habe einen wunderbaren Tag bei Norbert Wilms verbracht und ich habe endlich mal ausgeschlafen. Bis 11:30 war ich im Bett und das tat sooo gut. Und dennoch fühle ich mich noch nicht wieder wirklich richtig energetisiert. Ich bräuchte mehrere Tage am stück ausschließlich für mich selbst um wieder dahin zu kommen, dass ich ein ausgewogenes Energielevel habe. Grüner Tee und Kakao täuscht da sehr gut drüber hinweg aber ist keine Dauerlösung. Auf dem Weg zu Norbert habe ich mir dann auch wieder den Kölner Stadtanzeiger zum Jobssuchen besorgt und im Zug durchgeblättert. Es gibt einige Stellenangebote, die jetzt nur für die Weihnachtszeit sind, was vielleicht keine schlechte Idee ist. Geschäfte brauchen Aushilfen zum Verpacken etc. Das ist zumindest zeitlich befristet und für eine gewisse Zeit hält man alles durch, aber grausen tut mir davor dennoch, weil ich weiß wie schrecklich man sich fühlt wenn man körperlich überlastet ist. Man fühlt sich aber ebenso schrecklich wenn man Geld schuldet, also will ich das nach Möglichkeit ebenfalls umgehen. Ich ruf morgen mal an. Heute springt ein wenig Zeit für mich raus und heute ist der letzte Tag, an dem ich Zucker essen darf. Ich fühle mich genauso, wie wenn ich vor einem Fasten stünde – nicht genau wissend was mich erwartet und ein leichtes Unsicherheitsgefühl. Ich habe gestern mal alles was Kohlenhydrate enthält aus den Schräken hervor gekramt und habe versucht es noch zu verbrauchen. Dabei habe ich noch einige getrocknete Aprikosen gefunden, die ich eingeweicht und auf den Weg zu Norbert mitgenommen habe sowie einen halben Beutel Hirse, den ich wohl versuchen werde heute zu essen. Viel mehr fand ich nicht, außer noch Honig und Agavendicksaft, aber das hält sich auch über die drei Monate. Die Hirse natürlich auch, aber ich weiß nicht ob ich den Wunsch verspüren werde Hirse nach den drei Monaten in den Speiseplan zu intergieren. Tatsächlich empfinde ich es als anstrengen gekochtes Essen in den Speiseplan zu intergieren. Zumindest wenn ich für mich alleine Essen zubereite. Was anderes ist das, wenn ich unter Leuten und in Gesellschaft bin, da ist es anstrengender Rohkost zu integrieren. Da kann man mal sehen, wie weit ich mich von normalem Essen entfernt habe, ohne das wirklich zu spüren.

Die nächsten 100 Tage werden nicht nur zuckerfrei sondern auch wieder vegan. Es sei denn ich werde zum Sushi eingeladen, wovon ich habe nicht ausgehe ;-) Und es sei denn meine Blutwerte stellen sich als irgendwie völlig unnormal und abstrus heraus. Ich glaube aber, die für Veganer entscheidenden Werte messen sie eh nicht. B12 und D, sind da relevant. Eigentlich ist mein Plan wirklich das Rainbow Green Livefood Cuisine Konzept durchzuziehen und zu schauen was mit mir passiert. Daher will ich die Hirse erstmal verbrauchen obwohl auch Cousens nicht so sehr dagegen ist wie gegen die anderen Getreide. Hirse ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung als einziges basenbildendes Getreide.

Ich war also auf dem Weg zu Norbert und hatte keine Ahnung was mich erwarten würde. Norbert und ich kennen uns seit einem Potluck bei mir im Sommer persönlich und als ich ankam stellte er mich als Ehrengast vor – schließlich war ich die einzige, die den Workshop gewonnen hatte. Wir waren insgesamt 7 Teilnehmer, von denen die meisten ein wenig Hilfe zur Integration in den Alltag suchten. Dazu war Norbert der perfekte Instrukteur, denn sein Motto ist ja „Einfach natürlich fit“ Die meisten Menschen, die anfangen sich mit Rohkost zu beschäftigen, haben keine Ahnung, wie sie Gerichte zubereiten können. In der Praxis ist es, wie ich bei vielen Rohkostlern und auch bei mir selbst beobachtet habe so, dass man als Hauptmahlzeit einen großen Salat isst. Einen wirklich großen und nicht nur die Portionen, die immer im Restaurant serviert werden. Die Abwechslung machen hier die Zutaten und das Dressing. Und man wird auch satt davon, wenn man irgendwas Gehaltvolles wie Avocado, Samen oder auch Obst und Trockenfrüchte untermischt. Satt werde ich auch nicht, wenn ich nur Möhren und Sellerie knabbere, es sei denn ich mache einen gehaltvollen Dip dazu.

Zunächst hat Norbert jedem ein Glas „Rohkostsekt“ Chi eingeschenkt und dann gab es eine kleine Vorstellungsrunde. Jeder, außer ich, sollte erzählen, was er sich von der Veranstaltung erwartet. Eine Frau war unter den Teilnehmern, die bei der Vorstellungsrunde in Tränen ausbrach weil die Rohkost sie, aufgrund Myriaden von Krankheiten in ihrer Familie anzieht. Sie lebt in ständiger Angst, dass ihren Lieben etwas Schlimmes zustoßen könnte, ihr Mann hatte vor kurzem einen Infarkt und die Rohkost soll als eine Form der Prävention Einzug in ihr Leben halten. Sie hat aber keine Ideen wie sie ihrer Familie schmackhafte Rohkost zubereiten kann, weil alle immer denken: „Das schmeckt doch nicht“. Vorurteile sind bei Rohkost unglaublich tief verankert, deshalb verwende ich das Wort noch nicht mal im Alltag. Obst und Gemüse klingt da völlig anders. Das hat mich aber wieder daran erinnert, wie viele Menschen tatsächlich unter Krankheiten leiden und nicht wissen, wie sie Eigeninitiative an den Tag legen können. Sie befinden sich in den Händen von allmächtigen Schulmedizinern, die keine Veränderung bewirken, da die Veränderung nur von dem Menschen selbst bewirkt werden können. Ich bin da immer sehr hart in meinem Urteil a la: „Jammer nicht, ändere deine Lebensweise“ – Aber was, wenn der jenige gar nicht weiß was er tun könnte? Das ist für mich alles so selbstverständlich…

Norberts Sprossensammlung
Nach der Vorstellungsrunde hat Norbert dann erstmal seine Basis vorgestellt. Dinkelgras und Sprossen. Er ist der Auffassung, dass beides als Grundlage schon so ein großer Schritt in Richtung einer gesunder Ernährung ist, dass man, wenn man beides intergriert, auch Raum hat, für Dinge, die vielleicht nicht unbedingt der Gesundheit zuträglich sind, aber einfach Spaß machen zu essen. Ihr kennt sie alle. Und tatsächlich kann ich ihm da nur beipflichten. Wenn jeder 50% roh ist statt eine handvoll Leute die 100% roh sind, dann ist der Welt weitaus mehr geholfen.

Norberts Dinkelgrassammlung
Er hat uns dann also gezeigt, wie einfach die Pflege und Aufzucht von Sprossen ist und wir haben die Zeit gestoppt wie lange er braucht um eine Tagesration Dinkelgras zu Pflanzen. Ganze 2,5 Minuten. Ganz schön schnell!!! Mit Gräseraufzucht habe auch ich keine Erfahrung, weil ich keinen Entsafter für sie habe aber auch Norbert, der einen Entsafter hat, kauf sie meistens einfach nur. Das schöne an Dinkelgras ist, dass es einen richtig angenehmen Geschmack hat und sich dann im Mund fast zu einer Art Kaugummi verwandelt, weil die Zellulose ja nicht aufgespalten wird. Ich glaube ich werde auch mal ein bisschen anfangen mit Dinkelgras zu experimentieren. Passt nämlich in das Tree of Life Konzept. Außerdem schmeckt es mir und ich kaue gerne Kaugummi.



Wir haben dann zunächst Dinkelgrassaft gemacht, welchen ich echt lecker fand und uns dann gemeinsam an die Zubereitung unseres 5 Gänge Menus gemacht. Norbert hatte zwar einen groben Fahrplan, aber ein Großteil der Kreation hat er seinen Teilnehmern überlassen. Folgendes stand auf dem Programm:

Rote Beete Smoothie
Kürbissuppe
Papaya mit Sprossen
Fenchel-Möhren mit Mandel-Ingwer-Sauce
Cashew-Ananas-Törtchen

Wir haben und an 3 verschiedenen Orten in Norberts Küche verteilt und er hat Grob die Zutaten vorgegeben, ohne Mengenangaben und wollte jedes Gericht auch auf wenige Zutaten beschränken. Zum einen macht es das leichter ein Gericht zuzubereiten, zum anderen erleichtert es die Verdauung (nicht aber, wenn man das Gericht dann innerhalb eines 5 Gänge Menu isst;-) Lebensmittelkombinationstechnisch war das eine Katastrophe, was ich auch ganz klar in meinem Darm gemerkt habe;-)

Ich war beteiliget am Rote Beete Smoothie, an der Kürbissuppe und habe die Mandelsauce gemacht. Ich bin nicht so sehr dafür Wurzelgemüse in den Vitamix zu hauen, weil es einfach nicht cremig wird, besonders nicht, wenn man nicht auch noch eine cremige Zutat dabei tut. Nachträglich ist mir eingefallen, dass wir Avocado in die Kürbissuppe hätten geben können, mein Vorschlag war aber Kokosmus von Dr. Goerg. Ich finde Kokos und Kürbis geht super zusammen. Außerdem wollte ich Curry rein tun, was dann auch noch wärmend in der Winterzeit wirkt. Das abschließende Abschmecken hat aber eine andere Teilnehmerin des Workshops gemacht und ich fand das Ergebnis ziemlich gut. Gesalzen haben wir bei der Suppe mit einem Miso und nicht mit Salz.

Bei Salz waren Norbert und ich uns dann auch nicht so ganz einig ;-)))

Ich habe die Ingwer-Mandelsauce gemacht und wurde dazu mit dem Mandelmus von Urs Hochstrasse (gibt's bei Keimling) ausgestattet. Das ist ein geiles Zeug, kann ich euch sagen. Ich habe es ja nicht, weil ein Eimer mehr als 30 Euro kostet. Es ist aber auch ein Eimer und hält ewig. Ich frage mich, warum er es nicht auch in kleineren Größen verkauft. Ich gebe also Mandelmus mit Wasser, Ingwer, Zitronensaft und Salz in den Vitamix und heraus kommt Mayonnaise wie sie Thomy macht – abgesehen von dem Hauch Ingwer. Ich fand es der Wahnsinn und war völlig begeistert. Norbert aber meinte ich solle eine Ingwer-Mandel Sauce machen und keine Mayonnaise. Außerdem fand er es zu salzig. ;-) Norbert verwendet nur ganz wenig Salz in seiner Ernährung. Er hat dann mehr Wasser nachgeschüttet und auch noch mehr Mandelmus rein getan, da das ganze ja für 8 Personen reichen sollte und das Ergebnis war dann auch sehr geil, weil es irgendwie wie Käsesauce schmeckte. Es war toll für unsere Karottenspaghetti, die wir in Fenchel gefüllt hatten.

Und dann wurde gemeinsam gegessen. Norbert hat jedem gezeigt, wie man seinen Teller schön dekorieren kann und als jeder seinen Gang dekoriert hatte, haben wir zu essen angefangen. Alles war super-einfach und super-lecker und das mit ganz wenig Zutaten. Wahnsinn!

Was gab’s also zu essen?:

Grüntee + Steviosid
Pürierte Erdbeeren mit Steviosid
Eingeweichte Aprikosen, ca. 200 g
3 Möhren (unterwegs)
einige Medjool Datteln, Leinsamenracker, Dinkelbrot als Knabbereien von Norbert hingestellt
Dinkelgrassaft
Ca. 100 ml RoteBeete Smoothie
Kürbissuppe














Papaya mit Linsen, Mungobohnen und Kichererbsensprossen














Fenchel gefüllt mit Möhrenspaghetti und Mandel-Ingewer-Sauce














Cashew-Ananas-Törtchen mit Granatapfelkernen














Meine Erfahrung mit den Aprikosen war durchaus positiv, denn ich bekam keine Blähungen. Da ist echt ein Unterschied wann man Kohlenhydrate konsumiert. Wahrschlich geht echt immer entweder Fett oder Kohlenhydrate. Nichts desto trotz füttert Zucker immer Candida, vorausgesetz er ist im System vorhanden.

Nun gut, mehr darüber werde ich wohl in 100 Tagen sagen können und selbst wenn sich rausstellen sollte, das ich mich bei Cousens schlechter fühle als bei Graham, bleibt immer noch die Sache mit den Zähnen und dem Obst, was mir 80/10/10 erschwert.

Der Tag ging länger als geplant war. Erst um 20:30 Uhr war unser Abendessen beendet. Und dann wollte ich auch noch ein Interview mit Norbert machen, was dann auch länger ging also ich ursprünglich wollte. 10 Minuten ist einfach nicht lange genug, deshalb wird sowohl das Interview mit Stefan, als auch das mit Norbert in 2 Teilen veröffentlicht werden. Und da setzte ich mich dann heute dran, aber erst nachdem ich die Philosophie-Hausaufgabe fertig habe. Die kommt im Anschluss ans Bloggen. Irgendwas ist wirklich immer.

Wer ebenfalls an einem Workshop mit Norbert teilnehmen möchte, oder ihn für Castering buchen möchte kann sich an vitalissimo.eu wenden. Eine telefonnummer gibt dazu ebenfalls im Interviewvideo, aber man macht ja heutzutage eh alles übers Internet.

Alles Liebe,

Silke

5 Kommentare:

  1. Heyhey Silke,
    ich hab mal eine Frage: Zieht Norbert das Dinkelgras in ganz normalen Gläsern? Oder ist da noch irgendwie ein Sieb integriert - man erkennt es etwas schlecht. Ich probiere nämlich auch gerade mit Kamutgras rum und suche eine praktische und preiswerte Variante es in größeren Mengen zu ziehen. Wäre nett wenn du mir genau sagen kannst, wie er das handhabt.
    Grüßle Alexandra

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  2. Hallo Alexandra,

    ja er zieht es in ganz normalen Gläsern.

    Zunächst weicht er sie ein, dann gibt er Erde ins Glas und legt darauf die Dinkelkörner. Dann müssen sie 3 Tage zugedeckt werden, so dass kein Licht dran kommt. Und dann müssen sie ca. 7-10 Tage wachsen und du hast fertiges Dinkelgras.

    LG Silke

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  3. Okay, und spühlt er sie auch?

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  4. Nein, sie sind doch eingepflanzt...;-)))

    LG Silke

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  5. Hm, ich versuche das mal und hoffe, dass nix schimmelt. Dankeschön für die Infos ;)

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