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Montag, 7. März 2011

Karneval in Köln!




Hallo Liebes,

Tag 703: Es gibt so Tage, an denen hat man einfach überhaupt keine Lust irgendwas zu machen. Ich nehme an, dass das auch damit zusammen hängt, dass man regenerieren muss. Ich hatte nicht nur keine Lust meinen Körper zu bewegen, sondern meinen Geist auch nicht. Zumindest den Großteil des Tags, gegen Abend kam dann so ein bisschen Elan wieder und auch die Lust darauf was zu erledigen kam wieder.

Ich finde, dass ist ein großartiges Gefühl, wenn man nicht einfach nur Dinge erledigt, sondern regelrecht inspiriert ist, sie zu erledigen. Dann macht das Leben Spaß und so sollte es laut Gesetz der Anziehung immer sein. Man macht nur das was einem Spaß macht, geht also mit dem Strom, und alles andere, auch das Geld, ergibt sich dann automatisch. Ich hatte letztes Jahr, das Glück einen Großteil meiner Zeit so zu verbringen. Manchmal waren es ein bisschen zu viele Hausaufgaben, auf die ich nicht immer Lust hatte, aber durch den Gründerzuschuss kam genug Geld zu mir. Das Geld wurde erst weniger, seit ich die Angst entwickelt habe, was ich denn wohl machen würde, wenn der Ausläuft! Und auch hier: Die Ursache der Schwierigkeiten war wieder die Angst, sonst nichts. Es hat da sogar mal einen Fall gegeben, dass ich absolut keine Lust hatte für eine Bio-Klausur zu lernen, aber das war noch in der Einführungsphase, die noch nicht für das ABI zählte und da habe ich es dann einfach unterlassen und dennoch habe ich eine der besten Klausuren der Klasse geschrieben. Damals habe ich noch gedacht: „Wow, mein Lustgefühl ist tatsächlich der beste Indikator für was ich tun soll und was nicht“ – Aber auch gestern, wo ich keine Lust hatte Hausaufgaben zu machen, musste ich richtig hin und her überlegen, ob das die richtige Entscheidung ist, was mir wieder anzeigt, dass ich das ganze Prinzip noch nicht wirklich verinnerlicht habe.

Ich musste mir ganz konkret sagen, dass ich noch heute (also Montag) werde genug Zeit für Mathe haben, dass ich erst ab Dienstag für Philosophie lernen brauche, das ich in der Deutschklausur am Freitag eh „Don Karlos“ oder Gedichte als Thema auswählen werden und den anderen Kram nicht notwendigerweise nochmal extra lernen muss etc. Der Spruch: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen“ sitzt tief in mir. Preußentum etc. Aber selbst bei Hausaufgaben kommt meist irgendwann die Lust dazu auf, die Frage ist nur, hat man genug Zeit darauf zu warten, denn es existieren ja auch Abgabetermine…Ich werde das Lustprinzip die Tage mal weiter ausloten. Wir hatten es vor 2 Jahren mal in Philosophie und ich muss eh für die Abi-Vorklausur nächste Woche lernen. Darüber hinaus, stelle ich gerade fest, dass nicht alle Sprichwörter gut sind, womit ich meine, dem Gesetz der Anziehung entsprechend. „Was du heute kannst besorgen….?“ Ne ne, aber dafür: „Was du heute Lust hast zu besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ Denn wenn man das auf Morgen verschiebt, lehnt man sich schon wieder gegen den Fluss….

Also, was habe ich gemacht? Zu Ehren von Oscar-Gewinner Colin Firth, habe ich mir alle beiden Teile von „Bridget Jones“ angesehen und zu meinem Entsetzen festgestellt, dass ich mich mir ihr nicht mehr identifizieren kann. Ich bin nicht mehr in der Lage Männer so in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen und ich bin auch nicht mehr fähig mich in Alkohol und Zigaretten zu ertränken, oder besser meine negativen Gefühle. Das Buch „Schokolade zum Frühstück“ habe ich vor ca. 10 Jahren gelesen und hatte da das Gefühl: „Endlich schreibt jemand darüber, wie es mir geht.“ Das Gefühl hatten wohl auch viele andere Frauen, denn sogar die FAZ schrieb damals einen Artikel darüber, in welchem das stand.

Jedenfalls, wenn ich damals so wie Bridget Jones war, wie bin ich denn dann jetzt? Es gibt keine Identifikationfigur mehr für mich! Aber, oh, wie habe ich es genossen mein Selbstmitleid zu ertränken. Man sagt immer, Alkohol ist keine Lösung. Aber damals war Alkohol ein Weg in gute Stimmung zu kommen, Zigaretten auch, und ich hab es schon mal gedacht: Sind Drogen deshalb so beliebt, weil sie uns die Möglichkeit geben ohne große, mentale Anstrengung in bessere Stimmung zu kommen und ist diese Stimmung dann auch echt? Ich meine, reagiert das Gesetz der Anziehung drauf? Oder reagiert das Gesetz der Anziehung dann wohl doch eher auf das was unter der Oberflächlichen der guten Stimmung ist. Also, bei mir hat der viele Alkohol 2004 nichts geholfen die Abwärtsspirale aufzuhalten, daher soll es wohl weitaus besser sein das Gift zu vermeiden und sich mit klarem Kopf mit seinen Gefühlen auseinander zu setzten. Wobei, Moment, eigentlich macht Alkohol ja noch viel trauriger, weil er die unterdrückten, traurigen Gefühle an die Oberfläche holt.

Nun, und so ist das auch an Karneval: Millionen Menschen ziehen heute auf die Straße nur um sich bedingungslos zu betrinken und Spaß zu haben. Für mich war früher immer der einzige Sinn von Karneval mich mit jemandem zu trösten, weil der, den ich wirklich wollte, nicht bei mir war. Und das dann mit Zigaretten und Alkohol zu verbinden. Und ich kann nicht sagen, dass das keinen Spaß gemacht hätte!!! Ich kennen niemanden, der jemals versucht hat nüchtern den Kölner Karneval in Angriff zu nehmen. Das muss unerträglich sein. Außerdem heißt es im katholischen Köln, dass man an den 6 Karnevalstagen alles machen darf was man will, auch Ehebrechen, denn das gilt nicht, wenn man Dienstag Nacht den Nubbel verbrennen geht. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die verantwortlich gemacht wird für alle Sünden, die man an Karneval begangen hat. Daher wird sie Dienstag nachts um Mitternacht von einem faschen Priester, der alle Sünden aufzählt, und dann fragt: „Und wer ist Schuld?“ – Die versammelte Mannschaft ruft dann: „Der Nubbel ist Schuld“ bebrannt. Und dann ist man frei von allen Karnevalssünden. Fast wie das Beichten. Und dann hat der Kölner wieder genug Elan ein Jahr lang, oder sagen wir, ein viertel Jahr lang, denn Karneval ist ja am 11.11. schon wieder da, seine Pflichten auf sich zu nehmen. Es macht Spaß, keine Frage, aber eigentlich ist alles nur ein Spiel. Und mit Vertreibung böser Wintergeister hat der Kölner Karneval schon mal gar nichts zu tun. Nur mit Karmelle!!!


Jedenfalls, es gibt keinen Karneval für mich, einfach nur weil ich niemanden kenne der feiern geht und weil ich mich alleine nicht traue. Wichtig ist nämlich, weil man an Karneval Freiwild ist und sich jeder auf einen stürzen kann, dass man in einer Gruppe los zieht, zu der man sich zurück ziehen kann, falls jemand zu zudringlich wird, was sehr wahrscheinlich ist. Karneval ist nämlich auch der einzige Zeitpunkt im Jahr wo der Deutsche Mann in der Lage ist die Initiative bei Frauen zu ergreifen. Sonst nie! Und das macht Weiberfastnacht zu einem der angenehmsten Tage im Jahr, der Nachteil daran ist aber, dass man sich an diesem Tag leider dabei erwischen kann, wie man zuerst mit jemand Verheirateten rumknutscht und dann mit nem Schwulen und daran ist natürlich nur der Nubbel schuld. Nicht nur die Ehe ist an Karneval aufgehoben, nein, auch die Homosexualität!

Ich hab noch nie über Karneval geschrieben, aber jetzt, wo ich drüber reflektiere ist es schon eine sehr seltsame Veranstaltung. Und ich verstehe nicht, warum man keinen Weg findet an den Nicht-Karnevalstagen eine Möglichkeit zu finden mit dem Kram, den man an Karneval raus lässt, umzugehen. Doch, ich verstehe, da gibt es niemanden, dem man die Schuld geben kann!

Außerhalb von Karneval mit seinem Partner darüber zu reden, ob man seine Beziehung vielleicht ein wenig öffnen sollte und sich verbotene Wünsche einzugestehen, mag ist sicherlich schwerer sein als an Karneval fremd zu knutschen und dann dem Nubbel die Schuld zu geben. Und was ich dann auch nicht verstehe ist, warum jemand, der sich als schwul geoutet hat, dann aber doch feststellt, dass er Lust hat gelegentlich was mit Frauen anzufangen, sich auch das wieder verbietet! Zuerst im „Closet“ eingesperrt und dann außerhalb davon. Nun, meine Sorge soll‘s nicht sein, denn ich bin weder verheiratet noch schwul, aber das Schicksal zwingt ja jeden dazu sich mit dem was in ihm steckt auseinander zu setzten. Karneval ist nur ein Symptom.

Und so habe ich die Zeit genutzt und das Keksrezept gepostet, von dem ich mittlerweile alle Exemplare verdrückt habe. Und ich habe mich dabei erwischt, wie ich aus Spaß gegessen habe, oder aus Langeweile oder einfach nur, weil es geschmeckt hat. Richtig bewusst geworden ist mir das aber erst abends, als ich zum Fernsehen gucken irgendwas konsumieren wollte. Und tatsächlich, weil es mir bewusst geworden ist, habe ich es gelassen. Teilweise auch, weil ich mittlerweile weiß, dass alles viel, viel besser schmeckt, wenn man auch echten Hunger darauf hat.

Was gab’s zu essen?:

2 Grüntee mit Steviosid
10 Mandel-Orangen-Kekse














1 Grüntee mit Steviosid

13:30 Uhr: 1 Miniromana mit Cucumbermeal
3 Mandel-Orangen-Kekse

15:45 3 handvoll eingeweichte Mandeln

16:30 Uhr: 6 Kekse

3 Ingwertee mit Steviosid

17:30 Uhr: 1 Käsestange
1 Miniromana

18:40 Uhr: Bananen-Mandel-Pudding














2 Ingwertee

Es ist irgendwie wesentlich leichter seine Kalorien mit Nüssen abzudecken, als mit sonst was, das ist mir früher nie so aufgefallen. Bei Salat ist es häufig so, dass das man vom Volumen her schon satt ist, aber immer noch mehr essen will, vielleicht weil die Kalorienmenge noch nicht stimmt, vielleicht aber auch die Nährstoffmenge. Nach dem Cucumbermeal mit Miniromana war mein Magen voll, aber irgendwas wollte mein Körper dennoch. Kekse, in dem Fall, habe geholfen. Vielleicht war da auch nur der Wunsch was Süßes zum Nachtisch zu essen ausschlaggebend.

So ein Überfüllungsgefühl hatte ich auch immer bei Greensmoothies, die ich in großer Menge in mich aufgenommen habe, weil Graham und Boutenko das gesagt haben, dabei habe ich dann aber nicht festgestellt, dass mein Magen übervoll ist. Vielleicht hängt das aber momentan einfach mit Winter zusammen und damit, dass Nüsse Saison haben. Keine Ahnung, ich bin gespannt, wie mein Körper im Sommer reagiert.

Und dann sehne ich mich nach neuer „Diversity“. Ich war gestern quasi wunschlos glücklich und mir fiel quasi nichts ein, was ich mir visualisieren könnte. Der selbe alte Kram, den ich schon seit einer Woche visualisiere wirkt nicht mehr elektrisierend auf mich. Es ist langweilig. Jetzt begreife ich es, warum wir permanent auch die Dinge wahrnehmen müssen, die wir nicht wollen. Gerade weiß ich nicht was ich unbedingt will, weil die Dinge, die ich unbedingt will, ja bereits von mir als gegeben visualisiert wurden. Ich brauch was Neues was mir nicht gefällt um wieder zu wissen, was ich will. Vielleicht brauche ich auch einfach ein neues Casting oder ein neues Treffen mit meinem Joggingfreund. Das heizt das ganze meist an. Also, ich bin wirklich dankbar, dass mir die Dinge, die ich nicht will, zeigen was ich will!

Alles Liebe,

Silke

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2 Kommentare:

  1. "Karneval ist nämlich auch der einzige Zeitpunkt im Jahr wo der Deutsche Mann in der Lage ist die Initiative bei Frauen zu ergreifen. Sonst nie!"

    Ich habe mich hier gerade echt laut totgelacht, das stimmt. :-))) Hihi.

    Ich gehe auch nicht zum Zoch. Wenn man in einer Beziehung steckt, die man grundsätzlich behalten möchte, und keinen Alkohol mag, ist ein Großteil (wenn nicht: alle Teile) des Reizes schon weg. Deshalb heißen die Jecken auch Jecken - man kann es nicht zwingenderweise nachvollziehen. :-)) Mir ging das schon immer so. Wenn ich durchdrehen möchte, kann ich das nicht das ganze Jahr über tun? Ich glaube, wer das kann, braucht keinen Karneval. ;-)

    Aber vielleicht sind die Kölner auch deshalb so angenehm entspannt, weil sie ein mal im Jahr gesammelt am Rad drehen. Ein Fasten für die Seele zusosagen. Wer sich auslebt, lebt gesünder, so ungefähr.

    Liebe Grüße :-)

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  2. Liebe Lissa,

    das trifft es mal wieder auf den Punkt!:-))))

    Liebe Grüße in die Karnevalshochburg Düsseldorf!

    Silke

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