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Freitag, 8. April 2011

Ohne Titel :-)




Hallo Liebes,

Tag 734: Also, ich wundere mich. Wenn Rudolf Schenker bereits von seinem Vater gesagt bekommen hat, dass Geld nicht das entscheidende ist, sondern Spaß und dann das Geld automatisch komme, wie kam es dann bei ihm, bevor die Scorpions den Durchbruch schaffte, zu einer so langen finanziellen Durststrecke? Warum hatte Steve Pavlina, als er 150 000 $ Schulden hatte und mit dem positiven Denken anfing, auch lange Zeit darauf noch Engpässe? Während er anfing sich in seinem bevorzugten Seinszustand zu üben, haben er und seine Frau nämlich den Lebensstandart gravierend runter geschraubt um über die Runden zu kommen. Mir sagt das folgendes: Der bevorzugte Seinszustand ist wichtiger als materielle Güter, denn der bevorzugte Seinszustand macht glücklicher als Geld, aber dennoch muss man auch immer wieder die finanziellen Bedürfnisse abwägen, zumindest vorerst, bis sich die geistige Grundhaltung geändert hat. Ahhh, und außerdem hatten beide einen Partner, der es ihnen ermöglicht hat ihren bevorzugten Seinszustand zu leben und arbeiten gegangen ist. Es haben aber auch beide Partner von dem späteren Reichtum profitiert.

Ich sprach kürzlich mit einer Mitschülerin, die mir erzählte, das sie nicht wisse, was sie studieren solle. Für alles, was sie wirklich interessiere, reiche ihr Abi-Schnitt nicht. Sie habe aber auch keine Lust irgendwas zu studieren, was ihr keinen Spaß mache, denn sie habe die letzten 9 Jahre bereits in einem Job gearbeitet, der ihr keinen Spaß gemacht habe, was der Grund war, warum sie ihr Abi nachgemacht hat. Ich habe mit meinem Abi fast freie Auswahl und zudem habe ich dafür bei weitem nicht so viel tun müssen wie sie. Sie sagte voller Anerkennung: „Ich wünschte ich wäre auch so wie du, dass ich das ohne Lernen einfach alles kann“ – Ich wünschte, ich wäre wie sie und könnte mir für 4000 € eine Reise nach Amerika leisten. Aber auf kosten meiner Zufriedenheit?

Nachdem ich vorgestern mit dem Casting für das Rheinmusical fertig war und fantasiert habe, wie toll das wäre, die Rolle zu kriegen, habe ich angefangen mich hauptsächlich darauf zu fokussieren, wie toll es wäre, damit Geld zu verdienen. Könnte das evtl. eines meiner Defizite sein? Rücke ich Geld zu schnell in den Mittelpunkt? Sollte ich bei Castings einfach gar nicht nachfragen, was dafür gezahlt wird?


Ich weiß es nicht, aber nachdem ich gestern völlig niedergeschlagen war, ist dann doch wieder ein Wunder passiert. Mein Ex-Agent rief an.

Er hatte mich „zufällig“ am Dienstag bei „2 bei Kallwass“ gesehen und wollte wissen, wann das aufgezeichnet worden war. Ich sagte, im März. Jedenfalls erzählte er mir daraufhin, dass er zwar offiziell keine Agentur mehr habe (er ging damals pleite, deshalb ist er mein Ex-Agent) er würde aber noch immer Schauspieleranfragen rein bekommen und wollte mal wissen, ob er mich denn vorschlagen dürfe. Klar darf er! Er erzählte mir noch eine Geschichte von einer anderen Schauspielerin seiner ehemaligen Agentur, der er wohl 2 Drehtage besorgt habe. Für Unsummen und er kassiert 20% mit. Ist ein toller Nebenverdienst für ihn. Und auch wenn er viel erzählt, wenn der Tag lang ist, ist das doch eine reichlich ungewöhnliche Entwicklung. Einen Agenten zu bekommen ist für einen No-Name Schauspieler fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ohne Agenten anständige Rollen, die gut bezahlt sind, zu bekommen auch. Das Ganze ist also schon irgendwie mysteriös und obwohl ich die Folge von „2 bei Kallwasss“ bisher noch gar nicht gesehen habe, und auch kein allzu tolles Gefühl dabei hatte, kann es so mies nicht gewesen sein.

So, jetzt habe ich einen Agenten, tolle Gesangsfähigkeiten, Talent, positives Denken, aber immer noch kein Geld!! Ich glaube ich spiele morgen aus Scheiß mal Lotto. In Eat, Pray, Love erzählt Elisabeth Gilbert eine Geschichte von jemandem, der jeden Tag zu einer Heiligenstatue betet, sie möge doch bitte dafür sorgen, dass er im Lotto gewinne, aber monatelang passiert gar nichts. Und dann eines Tages wird die völlig genervte Heiligenstatue lebendig und sagt: „Dann kauf endlich ein Ticket!“ Vielleicht ist auch das eine Geschichte darüber, dass man keine Quantensprünge machen kann und soll, sondern einen Schritt nach dem anderen gehen muss.

Ich hatte mich ja letzte Woche aus Jux und Tollerei auf einen Nachtportiersjob im Hotel beworben, wo ich mich noch darüber echauffiert habe, dass das Beschissene an weiblichen, im Vergleich zu schwulen Chefs das ist, dass sie einen, als Frau, keinen Nachtdienst machen lassen. Ich habe also auch für diesen miesen Job gestern eine Absage erhalten. 400 € für 8 Nachdienste im Monat macht 50 € pro Nacht, macht 6,25 € die Stunde. Was ist eigentlich aus Nachtzuschlag geworden? Wie kann man es wagen Leute so unterzubezahlen. Ich fürchte, dass Universum will auf Teufel komm raus nicht, dass ich einen Job mache, was mir somit keine andere Wahl lässt, als meinen bevorzugten Seinszustand zu leben. Vielleicht ist das die Lektion, die ich lernen soll. Weiß der Himmel!!!

Ich bin also gestern in die Stadtbibliothek und es war gar nicht so leicht den Plan umzusetzten. Kalvierauszüge von „Die lustige Witwe“ und „Im weißen Rössl“ habe ich nicht gefunden aber dafür 3 Pierre Franckh Bücher, wovon ich nur eines ausgeliehen habe: Wünsch es dir einfach - aber richtig Das ist zumindest schon mal der richtige Titel. Ich würde zu gerne wissen, wie man richtig wünscht. Doch, ich weiß, man muss den Wunsch vergessen. Ich muss jetzt also vergessen, dass ich mir wünsche, dass mein Ex-Agent mir eine tolle Rolle verschafft, ich muss vergessen, dass ich mir wünsche, dass an der Kammeroper ein Sänger ausfällt und ich muss vergessen, dass ich Geld will. Ja, ich komme über die Runden, immer irgendwie, wie auch Rudolf Schenke in armen Zeiten, der dann einfach Mais und Kohl auf den Feldern geplündert hat und damit 2 Wochen die Familie ernährt hat. Zudem hatte er es aber noch schlimmer als ich, er hatte auch ein Kind durchzufüttern und ging hin und hat seine Rockstarträume ausgelebt. Aber jetzt ist er Millionär.

A propos Mais und Kohl. Was gab’s zu essen?:

3 Grüntee

13:30 Uhr: 3 Bananen mit Mandelpüree und Stevia

14:30 Uhr: 3 Wraps aus Eisbergsalat gefüllt mit Blumenkohlfastfood und Ranchdip (supergeile Kombi)














2 TL Mandelpüree

17 Uhr: ½ Salat aus Eisbergsalat, Romana, Möhre, Paprika, Frühlingszwiebel, Gurke, Blumenkohl, Salz, Öl, Apfelessig und Stevia














1,5 handvoll Mandeln

21 Uhr: Rest Salat
3 TL Mandelpüree mit Stevia
1 Bier

In der Videothek ist was Merkwürdiges passiert. Eine Kundin hatte mir einen Riegel Nussini mitgebracht mit den Worten „Damit ihnen nie die Energie ausgeht“. Es war eine ältere Dame, die immer gegenüber im Waschsalon ihre Wäsche wäscht und sich von und Kleingeld wechseln lässt. Sie hatte mir letzte Woche schon mal eine Schokolade da gelassen, die ich meinem Chef geschenkt habe. Beim besten Willen, tut man wirklich niemandem was Gutes, wenn man ihm herkömmliche Schokolade schenkt! Mein Chef kam aber gestern nicht, also habe ich versucht den Riegel meiner Kollegin aufzudrücken mit dem Vorwand, ich sei allergisch auf Haselnüsse, weil mir das einfacher erschien und es auch ein wenig stimmt. Allerdings antwortete sie darauf: „Ich bin vegan“. Ich: „Ach, na dann schenk sie dem Chef“ Das war das allererste Mal, dass ich zu so einem Vorwand bezüglich meiner Ernährung gegriffen habe, weil meine Kollegin den Eindruck eines völlig normalen Menschen macht und dann ist sie der erste Veganer, den ich jemals unabhängig von dem ganze Rohkostding getroffen habe!!! Vielleicht lade ich sie zum Potluck ein! So klein kann die Welt sein.

Und weil ich in der Stadtbibliothek die Noten nicht bekommen hatte, hatte ich einen Vorwand mich mit meinem Joggingfreund in Verbindung zu setzen, bei dem ich schon wieder die Paranoia hatte, ich hätte irgendwas falsch gemacht und er würde sich zurückziehen. Da ich aber weiß, dass ich nichts gemacht habe, bin ich aber auch in der Lage zu erkennen, dass es nur Paranoia ist. Eingefahrene Verhaltensmuster lassen sich schwer ändern. Ich wusste, dass er den Kalvierauszug der „Lustigen Witwe“ hat und ich bin ganz kurz noch bei ihm vorbei gefahren um den anzuholen und es war alles völlig in Ordnung. Er war so wenig bei Facebook und bei mir am Telefon, weil er total viele Freunde besucht hat und zwar außerhalb von Köln. Ich muss mir das wirklich mal eintrichtern.

Und heute kommt der Hausmeister. 2 Wochen ist unsere Überschwemmung her, 2 Wochen laufen hier die Luftentfeuchter und 2 Wochen lebe ich ohne Teppich und ich habe überhaupt keinen Bock dafür volle Miete zu zahlen. Habe ich aber schon. Vielleicht erfahre ich dann aber heute, wie hier alles weiter geht….

Alles Liebe,

Silke


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