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Dienstag, 29. Oktober 2013

Warum man Schlaf braucht um der Lustfalle zu entkommen..



In The Pleasure Trap: Mastering the Hidden Force That Undermines Health and Happiness gibt es ein Kapitel betitelt "Let there be light" was davon handelt wie 1879 Thomas Edison die Glühbirne erfand und wie wir seither immer Licht um uns haben. Helles, stahlendes Licht, was dem Tageslicht in nichts nachsteht in welchem wir uns die ganze Nacht hindurch bewegen können - im Gegensatz zu einem Feuer, was nur punktuell als Lichtquelle dient.

Elektrisches Licht hat der Menschheit viele Vorteile gebracht aber definitiv auch Nachteile, denn wir schlafen zu wenig. Laut Douglas Lisle ist die häufigste Klage, die Allgemeinmediziner hören die, dass der Patient übermüdet ist. Viele sind chronisch müde.

90% der Bevölkerung in der westlichen Welt trinkt Kaffee um der Pein der Müdigkeit zu entkmmen. Kaffee enthält das bekannte Koffein, welches das zentrale Nervensystem stimuliert und laut WHO zu den psychotropen Substanzen zählt. Auch das Internationale Olympische Komitee hat Koffein auf seiner Liste von verbotenen Dopingsubstanzen. Die verbotene Menge geht ab 6 Tassen los.  Eine tödliche Menge wären 40 Tassen Kaffee sehr rasch hintereinander getrunken.

"Das Koffeinmolekül bindet sich an nur sehr wenige andere Moleküle. Nachdem es die Blut-Hirn-Schranke passiert hat, dockt es im Zentralnervensyste, bei normaler Dosierung nur an einer ganz spezifischen Bindungsstelle an, am Adenosinrezeptor. Wenn Adenosin den Rezeptor besetzt, wird die neuronale Erregungsleitung gehemmt. Adenosin sammelt sich im Körper an, je länger man wach ist, denn es bildet sich als Zersetzungsprodukt von ATP (Adenosintriphosphat) überall dort, wo dieser Energieträger aller Zellen verbraucht wird. Mit einem Anstieg des Adenosins steigt auch das Schlafbedürfnis. Bei hoher Dosierung blockiert Koffein zusätzlich die GABA-Rezeptoren. Von daher müsste es eigentlich dämpfend wirken, aber tatsächlich wirkt es weder direkt dämpfend noch stimulierend! Das Koffeinmolekül passt nämlich nicht perfekt in die Adenosinrezeptoren, so dass die dämpfende Kettenreaktion über das G-Protein ausbleibt. Koffein blockiert also lediglich diese Bremse im Gehirn. Es ist damit ein indirektes Anregungmittel: Die Gehirnaktivität erhöht sich, weil sie nicht abhehmen kann. Über den Umweg der Blockierung der Adenosinrezeptoren gibt Koffein den hirneigenen Stimulanzien, den Neurotransmittern Glutamat, Dopamin und den Endorphinen freie Bahn. Der Kaffee- und Tee Konsum kann folglich nur so weit aufgeputscht werden, wie es sein natürlicher Vorrat an Neurotransmittern zuläßt. Ein höherer Konsum bewirkt keinesfalls zwangsläufig eine stärkere Stimulation. Einen Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung gibt es deshalb nur bis zu zu einer Menge von 4 Tassen Kaffee. Wenn der Spiegel körpereigener erregender Transmitter niedrig ist, kann ihn keine noch so hohe Dosis Koffein weiter anheben"
Quelle: Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte

Man kann natürlich darüber hinaus noch weitere Substanzen zuführen, die die körpereigenen erregenden Transmitter ausschütten und sie mit Koffein kombinieren. Sowas kann Schokolade sehr gut. Eine Halbbittertafel Schokolade enthält so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. In Kombination mit Zucker und Fett sind dann gleich mehr Transmitter vorhanden, die das Koffein dann wiederum nicht blockieren kann. Alkohol verzögert übrigens den Abbau von Koffein was auch hier zu einer optimalen Wechselwirkung beiträgt. Koffein ist zudem in vielen Schmerzmitteln wie Aspirin, Thomapyrin und Doppel-Spalt und zwar das Äquivalten einer halben Tasse Kaffee oder einer Tasse Tee.

Warum erzähle ich das alles? - Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben frei von Stimulanzien bin. Ein Glück, dass meine Mutter mich nicht gestillt hat, denn die ist bereits kurz nach meiner Geburt wieder als Krankenschwester arbeiten gegangen und die sind alle koffeinabhängig. Koffein ist fett- und wasserlöslich und dringt auch ins Fruchtwasser ein und überwindet die Blut-Plazenta-Schranke. Möglicherweise kam ich auf die Welt und hatte direkt Koffeinentzug!

Wenn ich hingegen frei von der Stimulanz Koffein bin, die ja auch in grünem Tee drin ist, den ich normalerweise zur Anregung trinke, werde ich müde. Und wenn ich müde bin, mich aber vom Verstand gesteuert nicht an Koffein vergreifen will, kriege ich Hunger. - Nein Appetit. Unbändigen Appetit oder nennen wir ihn Heißhunger. Mein Körper hat im Laufe seines Lebens halt die Erfahrung gemacht, dass Essen eben auch stimuliert. Gewisse Nahrungsmittel besonders. Vor allem süße und fettige. Unterbinden kann man das mit Rauchen, aber das verbiete mein Verstand meinem Körper natürlich auch!

Schlussendlich läuft das Ganze darauf hinaus, dass ich gestern Heißhunger hatte, weil ich müde war. Die Messe hat mich geschlaucht. Nach einem langen Sonntag war ich um 23 Uhr im Bett und um 5 Uhr wieder wach und stand um 8 Uhr im Krankenhaus. Allerdings wurde ich da wieder weg geschickt, weil gestern noch gar keine Vorträge in der Diabetesschulung stattfanden sondern erst heute. Ach, dachte ich, kann ich zuhause ausruhen...

Ich hab noch das nötigste Erledigt, mich bei Heißhunger erwischt und dann endlich festgestellt, dass ich gar keinen Hunger habe, sondern müde bin und habe mich dann nochmal 3 weitere Stunden schlafen gelegt. Danach ging's mir besser. Und heute habe ich auch gleich mehr Energie und Lust in den Tag zu starten.

Douglas Lisle sagt, wir müssen immer ausgeschlafen sein. Wenn wir nicht ausgeschlafen sind, leide unsere körperliche und geistige Funktionalität. Cognitive Funktionen werden in Mitleidenschaft gezogen, was die Produktivität bei der Arbeit schmälert sowie Unfälle im Straßenverkehr hervorruft. Das deckt sich mit der Aussage meines Neuroanatomie-Prof., dass man für optimale Lernleistung schlafen muss. Man verliert auf die Dauer auch seine Vitalität und natürlichen Optimismus. Zudem können Erregbarkeit oder depressive Verstimmungen die Folge sein. Selbst minimale Schlafdefizite bewirken messbare Einbußen innerhalb der Immunfunktion. Quelle

Und das ist frappieren, denn schlussendlich gibt es eh nur eine einzige Krankheit: Ein mieses Immunsystem!

Und zu wenig Schlaf kriegt man natürlich auch wenn man irgendwelche anderen Stimulanzen zu sich nimmt wie Alkohol, Zigaretten, Zucker, Schokolade etc. Ab 18 Uhr nichts mehr essen ist daher auch immer wieder ein guter Ratschlag, denn irgendwann muss der Körper zur Ruhe kommen um einschlafen zu können. Während es langsam dunkler wird das Wachstumshormon Melatonin ausgeschüttet was für einen guten Schlaf sorgt und die Regeneration fördert. Die innere Uhr ist die Epiphyse, welche das Melatonin ausschüttet, damit es uns einen gesunden Schlaf-Wachrhythmus beschert, was nur geht, wenn Stimluanzien nicht eingreifen.

Und obwohl ich mich momentan grundsätzlich eher schlechter fühle als mit Stimulanzien hatte ich ein einschneidendes Erlebnis letzten Freitag: Ich habe immer mal wieder einen Aushilfsjob an der Kölner Oper, wo ich die Einführungsveranstaltung vor der Vorstellung moderiere. Dabei trage ich einen 5 DinA4-Seiten langen Text vor und viel zu oft hat meine die Zettel haltende Hand dabei gezittert. Zum einen aus Nervosität, zum anderen, weil es technisch nicht ganz leicht ist die Zettel zu wechseln, wenn man in der anderen Hand ein Mikro hält. Zittern tue ich aus Nervösiät auch immer bei Vorsingen und ganz selten auch bei Vorsprechen. Letzten Freitag jedenfalls habe ich nicht gezittert und ich wette, da liegt an der Ermangelung von Stimulanzen. Mal sehen ob sich das wiederholt...

Menu des Tages am 28. Oktober 2013

Haferflocken mit Banane, Erdnussbutter, Zimt, Rosinen und Wasser


2 Brennnesseltee
3 TL Carobella

Greensjuice aus Sellerie, Spinat und Zitrone
1 Paranuss
Roggenvollkornbrot mit Senf und veganem Brie
129 g Weintrauben

Gemüsepfanne aus Dinkel, Möhren, Rettich, Zwiebel, Tomate, Currypaste, Ingwer, Salz und Tahin


Möhren-Zwiebel- Rohkostbrot

Koffeinfreier Kaffee mit Stevia

Salat aus Spinat, Wildkräutersalat, Tomate, Trauben, Gurke, Zwiebel und Tahinidressing


1/2 Roggenvollkornbrot

Der Greenjuice war interessant, denn ich habe ihn im Weinglas serviert. 150 ml ca, und wie das bei Wein auch so ist, war der erste Schluck recht bitter, der zweite dann schon besser und als das Glas leer war, fand ich ihn so lecker, dass ich mir noch einen zweiten gemacht habe. Die Gesamtbilanz war gestern dementsprechend  super bei 2006 kcal. 21,3% Fett Omega 3:6 war 1:2,5 Folsäure, die in den letzten Tagen immer zu wenig war und superwichtig ist war bei 250% der Tagesdosis, Kalzium lag bei über 1000 mg. Auch Vitamin E war ausreichend drin. Alles war ausreichend vorhanden.

Und jetzt mal gucken, wie ich ohne Stevia zurecht komme, die Packung ist nämlich leer. Jetzt habe ich nur noch gemahlene Steviablätter im Haus und die kann man nicht in Tee geben, nur in Salat.

Leider hat das gestern aber auch alles wohl nur deshalb so gut geklappt, weil ich zuhause war und gut auf mein Essen achten konnte. Heute habe ich die Diabetesschulung und danach Spätschicht im Bioladen. Da sieht das womöglich gleich ganz anders aus.

Alles Liebe,

Silke

3 Kommentare:

  1. " Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben frei von Stimulanzien bin."

    Schwachsinn. Kochkost ist immer auch Stimulanz. Schon allein die AGEs in der Gemüsepfanne wirken drogenartig.

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  2. Hallo Silke, ich glaube ich habe das letzte Mal richtig und ausreichend gut geschlafen, als ich noch keine Mutter war. Mit drei Kindern und Vollzeitselbstständigkeit ging das nicht mehr. Je kleiner die Kinder, umso weniger Schlaf. Gut ich war auch noch berufstätig dabei, hatte die Kinder immer mit im Studio, doch auch "Nur-Mütter" kommen die ersten Jahre niemals wirklich raus aus dem Schlafdefizit.

    Und dennoch ist es mir gelungen viele, viele Jahre ohne Stimulanzien zurecht zu kommen. Als der emotionale Stress zu groß wurde, da ging jedoch selbst ich in die Knie.

    Dennoch weiß ich, dass es gerade Müttern schwerfällt aus der Lustfalle herauszukomen. LG Petra

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  3. Schwachsinn du, Horst, wenn du Blödsinn über instinktive Rohkost verzapfen willst, die mit echter Wissenschaft nichts zu tun haben, dann lies hier einfach nicht mit, sondern mach dein eigenes Ding.

    Wissenschaftlich bewiesen ist dass der Homo Sapiens noch bevor er Homo Sapiens war, vor 500 000 Jahren bereits anfing zu kochen und dass der Instinkt bei JEGLICHER Nahrung funktioniert, sobald der Mensch darauf geeicht ist.

    Zu AGEs. Die entstehen beim Braten, Frittieren und Grillen von fett- und fleischhaltigen Speisen. Beim Dünsten kommen kommen sie kaum vor und sie nehmen mit der Temperatur zu. Zudem enthalten Kohlenhydrate nur sehr wenige AGEs. Ein weiters Argument für eine fettarme, vegane Ernährung,

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