Newsletter

Freitag, 13. Dezember 2013

Der Unterschied zwischen Hunger und Appetit...



Hach, ich bin so hingerissen von meiner Entdeckung meines eigenen Sättigungsmechanismus und der Erkenntnis über weniger konzentrierte Nahrung, dass ich mich schlagartig völlig befreit fühle. Ich fühle mich nicht mehr bedroht davon gegen meinen Willen Gewicht zuzunehmen, ich habe nicht mehr das Gefühl, dass ich Hunger leiden muss um ein Kalorienlimmit einzuhalten und vor allem habe ich nicht mehr das Gefühl von Essen ausgetrickst zu werden. Es gibt Essen, was es mir unmöglich macht damit auf zu hören zu essen und wie ich das erlebe gibt es unglaublich viele Leute, denen es ebenso geht.

Außerdem ist mir der Unterschied zwischen Hunger und Appetit klar geworden: Appetit ist der Hunger des Belohnungssystems auf Botenstoffe. Hunger ist Hunger des Magens. Da ist ein Riesenunterschied. Appetit sollte man eigentlich nicht nachgeben und wenn doch, dann sehr, sehr bewusst. Man sollte vor allem wissen, was er ist und man sollte ihn an einer sehr, sehr kurzen Leine halten.

Ich will auf mehrere Sachen hinaus und zwar zunächst mal darauf, dass Appetit, also der Hunger des Belohnungssystems, in die Sucht führen kann, in die Abhängigkeit und auch in die Unfähigkeit seine Probleme mit den adäquaten Mitteln zu lösen und sie sich tatsächlich lieber "weg zu essen" - weg zu rauchen, weg zu trinken, weg zu spritzen oder was auch immer. Darauf muss man aufpassen.

Es wird aber auch nicht jeder alkoholabhängig, der mal etwas (oder auch sehr viel) Alkohol trinkt. Hauptsächlich wahrscheinlich deshalb nicht, weil er es nicht jeden Tag tut. Kaffee empfinde ich ebenso. Man darf ihn nicht jeden Tag trinken. Und man muss vielleicht auch noch unterschieden zwischen den Gründen, warum man belohnende Substanzen zu sich nimmt: Aus Freude oder aus Leid?!

Ich denke der Prozess zu Feierlichkeiten Glücksbotenstoffe ausschüttende Substanzen zu sich zu nehmen ist wesentlich gesünder (psychisch) als sie in Trauerfällen zu konsumieren. Sprich: Um die Geburt Christis zu feiern ist es angebrachter als aus Liebeskummer. - Andererseits, hach, ist das eine seltsame Welt! Ich, gestern wieder im Bioladen. Eine Kollegin aus der Bäckerei sagte zu mir, sie fände es nicht gut, dass im Bioladen Wein zur Verkostung rum steht, wegen der Kinder. Ich erzählte ihr was ich gelesen habe, über die Droge Alkohol, die durch die Gesellschaft und die Kirche so abgesegnet ist, dass sogar Jesus Christus Wasser in Wein verwandelt hat, dessen Geburt wir ja jetzt bald feiern (und ich fing an Schokoladenlebkuchen für die Verkostung auszupacken) indem wir gaaaanz viel Schokolade und Süßkram kaufen, von der wir Herzkreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes bekommen. Hinzu kommt leider auch noch, dass die Kunden im Bioladen jetzt noch lebende Tiere bestellen können, die dann extra für sie getötet und als Weihnachtsbraten gekauft werden können. Das finde ich fast noch perverser als anonyme Tiere als Braten zu servieren.

Naja, also, das ist schon alles furchtbar, aber gestern hatte ich erstmals den Eindruck: Nö, ich bin frei davon, ich brauche damit nicht hadern, weil es überhaupt gar nicht darum geht, was in der Gesellschaft so passiert, was es für mieses Essen in Restaurants gibt, wie viel Schokolade an Weihnachten gegessen wird etc. Es geht schlussendlich wirklich nur darum was jeder Mensch zuhause - und damit regelmäßig macht - und es geht darum, dass man sich ganz klar bewusst machen muss, was "Appetit" ist und wo der Unterschied zu Hunger liegt. Warum er einen lockt und wie man ihn austrickst. Was ein hoher glykämischer Index anstellt und warum bei hochkonzentrierte Nahrung der Sättigungsmechanismus nicht funktioniert. Es fehlt Aufklärung
über die Mechanismen und die Gefahren und darüber wie man einer Lustfalle wieder entkommen kann. Klar können Menschen an Feiertagen auch mal zusammenkommen und gemeinsam Drogennahrung essen. Sie müssen aber wissen, dass das einfach nicht jeden Tag sein darf,

Damit war ich für mich frei meinetwegen auch an Weihnachten 3 Tage Mist zu essen und dann wieder vernünftig 1700 kcal aus gesundem Essen einzuhalten und an "Feiertagen" auch durchaus mal Fünfe gerade sein zu lassen. Allerdings habe ich auch keine chronischen Zivilisatonskrankheiten. Ich darf das. Man stirbt nicht früher, wenn man sich an Weihnachten oder am Geburtstag, oder auf einer Hochzeit mal gehen lässt. Man stirbt aber durchaus früher, wenn man das jeden Tag macht und auch wenn man nicht merkt, dass da ein Suchtmechanismus zugrunde liegt, den irgendwie niemand erkennt.

Somit habe ich vorgestern mit Leichtigkeit 1700 kcal eingehalten, mich toll gefühlt, war satt und zufrieden. Ich darf auch berichten, dass mir 750 g Brokkoli zu frühstücken durchaus Spaß machen zu essen.

Gestern Abend war ich dann aber mit meinem Joggingfreund auf dem Weihnachtsmarkt verabredet und hab dann wirklich mal Fünfe gerade sein lassen. Hab nicht geplant die Kalorien mit zu zählen oder nachträglich ab zu trainieren, sondern einfach zu sagen: Was soll's. Wenn ich zunehme, nehme ich es halt später wieder ab. Ich weiß ja jetzt wie's geht.

Haha, und auch das war eine sehr interessante Erfahrung. Ich wurde nämlich gar nicht satt. Also, meine Belohnungssystem wurde nicht satt, auch, wenn ich mit Ausnahme von etwas Schokolade sogar fast vegan war. Es gab Knoblauchbrot mit Ajvar und Oliven, Glühwein, ein paar Pralinen, gebrannte Macadamianüsse und Schokolade aus einem geschenkten Bio-Adventskalender. Ich wurde nicht satt. Kalorien spielten keine Rolle, waren tausend oder so, aber der Magen kriegt es nicht mit, weil das Belohnungssystem immer mehr will. Und weil es bei mir stärker ausschlägt als bei Leuten, sie sowas jeden Tag essen. Und irgendwie finde ich das sogar gut: Meine Lust ist damit noch größer.:-) Es ist für mich aber auch gefährlicher...

Na egal, worauf ich hinaus wollte war zum einen, dass überhaupt kein Sättigungsmechanismus vorhanden war, zum anderen, dass tatsächlich ein kleines Teufelchen mit heue morgen ins Ohr flüsterte: Du solltest wieder Schokolade essen!!! - Ich hatte Süßhunger. Dem nach zu geben, hätte den Anfang von Sucht bedeutet und genau deshalb habe ich widerstanden.

Und andererseits: Wie oft gehe ich schon aus? Oder unter Leute? Wenn alle Menschen zuhause vollwertig, fettarm und pflanzlich essen, ist doch auch schon ne Menge getan, oder? Es darf einfach nicht zur Regel werden die Regeln zu durchbrechen...

Menu des Tages am 11. Dezember 2013

Gemüsepfanne aus Grünkohl, Reis, Zwiebel, Blumenkohl, Curry, Salz und Pfeffer


165 g Trauben
1 Paranuss
11 g rohe Zimtschnecke

Greensmoothie-Milchreis aus Grünkohl, Banane, Zimt, Sunwarrior, Traubenkernmehl und Vollkorn-Basmatireis - tolle Idee und sehr lecker


2 Bananen

Salat aus Feldsalat, Linsenkeimen, Gurke, Apfel, Blumenkohl, Sellerie, Mandeldressing und Dill



Greensmoothie Milchreis s.o.

Gemüsepfanne aus Grünkohl, Blumenkohl, Sellerie, Petersilienwurzel, vegane Schillerlocken, Tomate, Curry, Salz, Pfeffer



Menu des Tages vom 12. Dezember

750 g Brokkoli gedünstet mit Salz und Pfeffer und 100 g Vollkorn-Basmatireis


1 Banane
2 Erdnussbutterkekse

Roggenvollkornbrötchen, pur

400 g Brokkoli, 250 g Sojajoghurt mit Stevia und 3 Mandarinen
1/2 Lebkuchen
ca. 20 g Schokolade

300 g Möhren, roh

Weihnachtsmarkt s.o.

Klar, gestern habe ich nicht nach den Regeln gespielt aber mit Vorgestern war ich tiptop zufrieden. 1700 kcal, 68,3 g Eiweiß, 14,7% Fett und damit 29,4 g gesamt, 331 g Kohlenhydrate, Omega 3:6 war 1:3 und 5,8 g gesättigte Fette. Vitamin E allerdings wieder nur 63% - alles andere bestens.

Was ich immer noch mache, abgesehen davon darauf zu achten, wie konzentriert die Nahrung ist, ist Joel Fuhrmanns Rat zu folgen quasi 2 Unzen Avocado und 1 Unze Nüsse zu essen. "Quasi" weil ich nicht genau das esse sondern ca. 20 g Fett aus Nahrungsmitteln die nicht "Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Getreide" sind. Also wenn ich Kekse esse, oder Lebkuchen, oder Nüsse oder Salatdressing oder irgendwelche Industrienahrung wie die veganen Schillerlocken, dann zähle ich das Fett mit und esse ca. 20 g. So behalte ich da den Überblick.

Ich hab keine Ahnung, wie der glykämische Index bei all dem eine Rolle spielt, bin aktuell aber der Auffassung, dass es der Magen ist mit seinen Dichterezeptoren, der dafür sorgt, dass es zu einer Botenstoffausschüttung im Belohnungszentrum kommt. Und nicht etwa der Blutzuckeranstieg...Einziger Reue gestern: Durch den vielen Zucker war ich zu lange wach und bin jetzt unausgeruht...

Alles Liebe,

Silke



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen