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Dienstag, 18. November 2014

Die Blutzuckerschaukel und ihre Folgen...



Challenge, Tag 5:

Kathleen DesMaisons geht davon aus, dass bei zuckersensiblen Menschen, der Blutzuckeranstieg und damit in Folge auch der Blutzuckerabfall ausgeprägter ist als bei „normalen Menschen“. Die Autoren von Schlank im Schlaf behaupten sie hätten tausende Menschen untersucht und dabei festgestellt, dass manche Menschen Kohlenhydrate besser tolerieren und sich quasi besser an die neolithische Revolution vor 10 000 Jahren angepasst hätten, als andere. Daher teilen sie sie die Patienten in 2 Gruppen, Ackerbrauern und Jäger und Sammler und erlauben den „Ackerbauern“ mehr Kohlenhydrate zu essen.

Schlank im Schlaf besteht natürlich aus mehrern Vollkatastrophen: Auszugsmehl, raffinierter Zucker, Fleisch, Fett und ist, genau so wie LowCarb, nicht dazu geeignet gesund zu werden, man kann damit höchstens Gewicht verlieren. Außerdem muss man auch da die Kalorien limitieren und Sport machen....Ne, ist klar. "schlank im Schlaf"....Die einzige Person, die ich kenne, die das jemals gemacht hat, hat 20 Kilo abgenommen, dann Hautausschlag dadurch bekommen, es abgebrochen und dann 25 Kilo zugenommen. Außerdem ist den Autoren auch nicht bewusst, dass Insulin nur eine Halbwertzeit von 5 Minuten hat, genau wie es den LowCarbern nicht bewusst ist.

Aber nehmen wir mal an bei manchen Menschen geht der Blutzuckerspiegel tatsächlich schneller rauf als bei anderen, dann muss auch schnell viel Insulin ausgeschüttet werden und der Blutzuckerspiegel fällt schnell wieder ab. Nehmen wir mal an bei zuckersensiblen Menschen geht Vollkornbrot so schnell ins Blut wie bei „normalen“ Menschen Toast. Hat die Evolution sie zu effektiveren Kohlenhydratverwertern gemacht?

Das Essverhalten eines Zuckersensiblen sieht häufig so aus:

7 Uhr: Es gibt Kaffee mit Milch und Zucker
Unterwegs zur Arbeit: Beim Bäcker anhalten und nochmal Kaffee mit Milch und Zucker kaufen. Zudem gleich einen Muffin, Croissant oder sonstiges raffiniertes Frühstücksteilchen mitnehmen
10 Uhr: Auf der Arbeit nochmal Kaffee mit Milch und Zucker
 Dann ist man zu beschäftigt mit der Arbeit und vergisst zu Mittag zu essen
 Um 15 Uhr wird man müde, es fällt einem auf, dass man noch nichts ordentliches gegessen hat, also holt man sich in der Kantine oder beim Türken um die Ecke irgendwas schnelles, Pommes mit Currwurst oder einen Döner
Um 16:30 wird man müde und zieht sich ne Cola am Getränkeautomaten
Um 19 Uhr kommt man nach Hause, schaut sich nach was Essbarem um, findet nicht Anständiges im Kühlschrank, im Vorratsschrank sind dann aber noch ein paar Spaghetti und ne Sauce sowie Parmesan und die macht man sich fertig, isst 2-3 Teller davon und hockt sich vor den Fernseher.
Um 21 Uhr: Bekommt man Lust auf was zu knabbern, holt sich Chips oder Schokolade hervor und isst vorm Fernseher oder vorm PC

Als ich das gelesen habe, dachte ich Frau DesMaisons beschreibt meinen ehemaligen Mitbewohner. Hingegen trank der abends immer noch ein paar Bier. Er war übergewichtig trieb keinen Sport, bekam seinen Arsch nicht hoch, war nicht in der Lage vor 12 Uhr mittags anzufangen zu arbeiten und vor allem nicht sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Ich zog damals aus, weil ich die Schnauze voll hatte, dass es die Stromrechnung dauern nicht bezahlte und uns immer wieder das Licht abgestellt wurde.

Sein Leben nicht in den Griff zu kriegen ist tatsächlich ein Symptom von Zuckersensibilität, weil Serotonin und Beta-Endorphine zu niedrig sind.
Wieder zur Schule zu gehen und sich weiter zu bilden, sind, ehlich, das schreibt, Fr. DesMaisons in folgenden Kapiteln, Symptome der Heilung.

 Mein Ex-Mitbewohner hat mich belächelt, seinerzeit, als ich anfing zu Joggen und meine Ernährung verbessert habe, fand ich würde mich kasteien und mir nichts gönnen. Als ich anfing mein Abitur nachzuholen sagte er zu mir: „Silke, was willst du denn an der Uni? Du bist doch überhaupt kein wissenschaftlicher Typ!“ - Er hockt immer noch in dem selben Job wie vor Jahren, verdient immer noch seine 1000 € netto im Monat und wird niemals mehr bekommen. Hat keine abgeschlossene Ausbildung, hat noch immer Geldprobleme und Schulden und keine Perspektive. Ich dachte immer, dass sei Faulheit oder sowas. Wahscheinlich ist es Zuckersensibilität.

 Ein ähnliches Verhalten legen überigens ALLE Diabetiker an den Tag, die in der Diabetesschulung im Krankenhaus teilnahmen, die ich besucht habe. Niemand frühstückte, niemand hatte auch nur Lust sich etwas zu kochen. Auf mich machte es den Eindruck, als würde sie quasi nie was essen. Aber wie wird man dann fett und Diabetiker? - Sie sagen, sie hätten morgens keine Hunger. Kathleen DesMaisons schreibt, dass wenn man morgens nicht frühstückt auch Beta-Endorphine ausgeschüttet würden, wie diese auch beim Fasten ausgeschüttet werden: Um dem Körper die Schmerzen des Hungers zu nehmen. Zuckersensible nutzen diesen Endorphinstoß am Morgen, wenn sie nichts frühstücken und putschen ihn mit Kaffee und Zucker gleich noch ein bisschen weiter.

Dieses ewige Blutzucker auf und ab hat neben Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen aber noch ein weiteres Problem: Mit jedem Zuckerspike bildet die Nebenniere Stresshormone. Als ob man im Alltag noch nicht genug Stress hätte!!! - Zum Dauerstress des Lebens kommt dann noch Dauerstress durch falsche Nahrung hinzu. Es kommt langfristig zur einer Nebennierenschwäche. Die Nebenniere ist dann nicht mehr in der Lage diese Hormone, die für Ausnahmesituationen gedacht waren, schnell genug herzustellen. Das nennt sich dann Adrenal Fatigue und hat wieder seine eigenen Symptome, welche aber die Zuckersensibilität wiederum verschlimmern. Während alle Stresshormoen aber kontinuierlich ausgeschüttet werden, passieren noch andere furchtbare Sachen, vor allem, dass das Immunsystem unterdrückt wird und man allem Bösen, was dem menschlichen Körper wiederfahren kann, hilflos ausgeliefert ist: Bakterien, Viren, Zellentartung...Was ihr wollt!

Menü des Tages am 17. November 2014

5:30 Uhr: 450 g grüne Bohnen mit Miso und Pfeffer (konnte ich nur die Hälfte von essen)


Haferflocken, Banane, Lucumapulver, Sunwarrior vanille, Zimt, Wasser


8:30 Uhr: Eine Banane

10 Uhr: 400 g Brokkoli mit Salz aus Mikrowelle


Vollkorn-Basmati-Reis mit Selleriesalat mit Birne, Rucola und Kichererbsenvinaigrette


13:15 Uhr. Ein paar restliche grüne Bohnen vom Frühstück
 Rest Selleriesalat mit Reis mit zusätzlicher Portion Kichererbsenvinaigrette


1 Banane
Pudding aus 1 Banane, Kakaopulver und Wasser


18:30 Uhr: 400 g Brokkoli mit Salz und Pfeffer
Salat aus Reis, Bohnen, Kichererbsen, Mais, Sojasauce und Pfeffer


1 kleine Banane

Ich hatte Frühschicht im Bioladen, hatte nicht sonderlich viel Appetit und eine Banane zwischendurch hat gereicht. Überhaupt stelle ich fest, dass ich anfange länger satt zu bleiben. Das ist eine positive Entwickung. Und auch Heißhunger auf Süßes ist einfach nicht da. Es fällt um Längen leichter Verkostungen in der Bäckerei nicht anzurühren und ich stelle auch fest, dass meine Konzentration beim Lernen gut und dauerhaft vorhanden ist.

Ich bin kein richtig ausgeprägter Zuckersensibler, vielleicht bin ich auch ein Zuckersensibler in Recovery. In meinen Zwanzigern hatte ich keinen Tagesablauf wie mein Mitbewohner, was hauptsächlich daran lag, dass ich meistenteils im Nachtdienst gearbeitet habe. Ich hatte gar keinen geregelten Tagesablauf und das war ne Katastrophe für meinen Biorhythmus. Ich weiß, dass ich in der Nachtarbeitzeit mal ziemlich zugenommen habe, weil ich an der Rezeption im Hotel gearbeitet habe und die Regel war, dass die Küche ein Essen für den Nachtdienst bereit hält. In der Zeit habe ich schon sehr ungesund gelebt, viel Kaffee getrunken, viel geraucht, aber ich wusste, wenn ich Süßkram im Haus habe, esse ich ihn auch, und kann mich daher nur daran erinnern, dass wenn ich Süßhunger bekam, ich zum Kiosk gegangen bin. Ach ja, Alkohol habe ich dann meistens ebenfalls gekauft.

Abgenommen habe ich dieses Gewicht dann, als ich mich verliebt habe – eigentlich unglücklich – aber ich habe eine unglaubliche Fähigkeit zur Hoffnung, wenn auch alles aussichtlos ist, abgenommen, weil Serotonin und Dopamin auch ausgeschüttet werden wenn man verliebt ist. Da brauchte ich das Essen nicht mehr. Bei der nächsten großen Liebe ist das dann wieder passiert jund so landete ich dann irgendwann bei unter 70 kg, meinem gesunden BMI, jedoch kann man sich darauf natürlich nicht verlassen. Man kann sich auf andere Menschen nicht verlassen, darauf dass die einen glücklich machen, und das ist auch gar nicht Sinn der Sache. Sinn der Sache ist auch nicht, dass Essen einen glücklich macht.
Sinnhaftigkeit findet man, wenn man etwas sinnvolles tut und dabei Spaß hat. Ich kenne nicht allzu viele Menschen, die das Glück haben.

Alles Liebe,

Silke

PS: Boah, schon wieder...Ich will zwar eigentlich dokumentieren, wie ob und wie viel damit mit dieser Challenge abnimmt, aber da die Waage sich nicht rührt, vergesse ich täglich darübe zu schreiben:



    

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