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Sonntag, 29. Mai 2016

Dr. Barbara Rolls und Volumetrics



Ich hab ja die ganzen letzten Tage hin und her überlegt, ob ich mir wieder regelmäßige Mahlzeiten antrainieren soll und was ich mit meinem schlagartigen Überkonsum von Obst anstellen soll, zu dem mein Belohnungssystem mich treibt. Heute, 6 Tage nach dem Rausschmiss von Nüssen hat sich mein Kontrollverlust aber wieder beruhigt. Genau wie bei Zucker hat es auch hier etwa 4 Tage gedauert, bis mein Belohnungssystem sich angepasst hatte. Ich fühle mich nicht mehr wie Kontrollverlust, sondern normal.

Während des Kontrollverlusts habe ich so ungefähr alles, was es auf YouTube von Chef AJ gibt und was ich noch nicht kannte angeschaut, um auch nichts zu überhören, was sie vielleicht noch gemacht hat um ohne Kalorien zu zählen und mit Sattessen dieses Idealgewicht erreicht hat und bin dabei auf mehrere Dinge gestoßen, die mich davon abgehalten haben an regelmäßigen Mahlzeiten arbeiten zu wollen.

Das erste ist, dass es wohl Studien darüber gibt, dass man, wenn man nur Nahrung zu sich nimmt, die weniger als 600 kcal pro Pfund enthält, gar nicht zunehmen kann. Bzw. sogar abnimmt. Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte haben alle weniger als 600 kcal pro Pfund. Nüsse und Avocados haben mehr. - Leider weiß ich nicht wo sie diese Info her hat, aus welchem Buch und kann daher diese Studien nicht auftreiben.

Dann gibt es ein neues Interview von ihr mit Dr. Lisle, der Essen – was völlig logisch ist  - mit Atmen und Trinken vergleich. Wir haben kein Bedürfnis zu überatmen oder zu übertrinken, also warum sollten wir überessen? Dr. Lisle ist der Überzeugung, dass das mit Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten nicht geht, selbst wenn man mal emotional isst, wird man sehr schnell feststellen, dass die Gefühle durch derartige Nahrung nicht weggehen und man lässt es sein und sucht sich bessere Problembewältigungsstrategien. - Und ich denke die ganze Zeit, dass ich nicht fassen kann, dass der Dr. Lisle in diesem Interview, was vom 16. Mai 2016, MICH kennt!;-)

Und dann gibt es da noch Dr. Barbara Rolls, die Dozentin und Forscherin an der Penn State University ist und die den lieben langen Tag nichts anderes Macht als zu erforschen wovon Leute satt werden. Ihr Labor ist quasi eine Küche wo Menschen gefüttert werden welche dann sagen müssen wie satt sie von welcher Nahrung sind.

Ihr Konzept heißt Volumetrics und ich glaube ich habe es schon mal irgendwann im Blog erwähnt. Sie hat raus gefunden, dass einer der wichtigsten Sättigungsmechanismen das Gewicht der Nahrung und empfiehlt daher besonders Obst und Gemüse zu essen. Nahrung mit hohem Wassergehalt oder auch Suppen und Eintöpfe. Brot zusammen mit Wasser zu essen funktioniert leider nicht, sonders das Wasser muss irgendwie mit der Nahrung verbunden sein.


AJ ist ein großer Fan dieses Konzepts, weil es sich fast mit der 600 kcal pro Pfund Theorie deckt und mit ihrer Erfahrung, sowie mit allem was Plant-based Doctors so lehren. Nur, dass Dr. Barbara Rolls der Meinung ist man solle 30-35% Fett essen, also gesundes essentielles Fett und dass sie nicht an Esssucht glaubt. Und immer wenn sie irgendwas diesbezüglich erwähnt ignoriert AJ das beflissentlich. - Irgendwie zu Recht, denn ich verstehe auch nicht, wie sie das Fett in das Konzept unterbringen will.

Ich hab gestern mal recherchiert wie viel Omega 3 und 6 man wirklich braucht und heute ein Video dazu gedreht, was gerade noch verarbeitet wird. Die DGE empfiehlt 2,5% der täglichen Kalorien aus Omega 6 zu beziehen und 0,5% aus Omega 3. Macht, wenn ich 2400 kcal am Tag esse 60 kcal aus Omega 6 und 12 kcal aus Omega 3. Wenn ich jetzt noch weiß, dass 1 g Fett 9 kcal enthält kann ich berechnen, dass ich 6,6 g Omega 6 essen muss und 1,3 g Omega 3. Die Omega 3 Fettsäuren sind in einem TL Leinsamen drin und die 6,6 g Omega 6 kann man mit Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten aufnehmen. Warum sollte man mehr Fett essen? Vor allem in Anbetracht dessen, dass man bei weiterem Fett explizit auf das Verhältnis von Omega 3 zu 6 achten muss oder eben gesättigte Fette zu sich nimmt. Naja, AJs Blutwerte sollen einwandfrei sein

Bleibt noch das Thema mit den Hormonen, was ich aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen kann. Manche Leute kriegen Probleme mit den Steroidhormonen, gemäß eigener Aussage, weil sie zu wenig Fett essen. Biochemisch dürfte das nicht so sein, es sei denn, man hat eine Kohlenhydratverwertungsstörung oder der Körper ist aus irgendwelchen Gründen nicht effizient genug in der Fettsäuresynthese oder man isst schlicht und ergreifend zu wenig. Jemand der überschüssiges Körperfett hat, braucht sowieso keine Bedenken zu haben, denn er hat Fettreserven.

Naja und um zurück zu AJ zu kommen: Sie ist mittlerweile in der Menopause und da ist mit den Hormonen dann doch alles noch anders als bei gebärfähigen Frauen. Das sollte vielleicht auch hinterfragt werden. Theoretisch, biochemisch, sollte nicht mehr als diese paar Gramm essentielles Fett erforderlich sein.

Menü des Tages am 28. Mai 2016

Brokkoli mit Tomaten


Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Zimt, Sunwarrior, Traubenkernmehl, Kokosmehl, Vanille und Himbeeren


Rest vom Abendessen des Vortags (rote Linsen, Kartoffeln, Pilze als Auflauf)


Tomaten


2 Bananen (ich war joggen)

Kartoffeln, Kichererbsen und Blumenkohl mit Chilisauce und Salz
Erdbeeren


1 glutenfreies Brötchen, pur


Schale Himbeeren


Kartoffeln mit Brokkoli, Balsamicoessig, Knoblauch, Rauchsalz, Pfeffer und rote Linsen



Dr. Barbara Rolls schließt sich Dr. Lisle an und sagt sie habe eine Studie gemacht, dass Menschen mehr abnehmen und sich gesünder ernähren, wenn man ihnen erlaubt so viel Obst und Gemüse zu essen wie sie wollen. Ich habe mich daher entschieden nach Hunger zu essen und hoffentlich auch immer Hunger zu erwischen und nicht Appetit. Und darauf zu hoffen, das emotionales Essen eben dann keinen Spaß macht und ich es bleiben lasse.

Und gleichzeitig will ich meinen hohen Obstanteil ausschleichen und es auf 2-3 Portionen reduzieren. - Unterdessen ist meine Haut unrein geworden, seit ich die Nüsse rausgeschmissen habe, wie das auch immer anfangs der Challenge passiert ist. Das ist schon seltsam. Ob das pauschal an Ernährungsumstellung liegt oder wirklich sowas wie Entgiftung ist?

Alles Liebe,

Silke


3 Kommentare:

  1. Hi Silke,

    an der Kalloriendichte kann was dran sein - also weil ggf. der Ballaststoffanteil im Verhältnis größer ist und weil hier auch im Verhältnis ggf. mehr Kalorien für die Verdauung benötigt werden - also der kalorische Nettoüberschuss geringer ist als in Kaloriendichten Essen! Was hältst Du davon?

    Bez. der Mengen.. also momentan ist wieder Melonenzeit (und auch bei Dir auf der Arbeit im Angebot ;-) Wenn ich da 1.5KG Melone ganz früh am morgen esse... dann bin ich auch voll und gewässert. Mache ich meist vor dem Schwimmen... weil bis ich dann beim Schwimmbad bin möchte sich auch noch mal was entleeren und so kann ich recht kraftvoll (mit vollen Glycogenspeichern) und 'entleert' Schwimmen. Ist das ggf. eine Idee?

    Noch eine Sache zum Brokkoli: Streust Du auf Deinen TK-Brokkoli noch Senfsamenpulver? Bzw. zerschneidest Du frischen vorher ganz klein und wartet 40 Minuten? Ich frage das in Bezug auf die Bildung von Sulforaphan (antikorzinogen) auf das auch Dr. Greger immer hinweist. Bei blanciertem oder gekochtem Brokkoli wird ein Enzym zur Bildung deaktiviert - deswegen muss man das zugeben bzw. beim Kochen den Brokkoli vorher "zerkleinern" und warten bis die Enzyme sich verbunden haben.

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    1. Zu 1: Weiß nicht, ob die Verdauungsenergie da irgendwas mit zu tun hat. Ich denke es ist der Wasseranteil und der Ballaststoffanteil, der satt macht.

      Zu 2. Wess es für dich funktioniert ist es eine gute Idee.:-)

      Zu 3. Ne, mache ich nicht. Ich esse Brokkoli auch nicht werden des Sulphoraphan sondern weil ich ihn lecker finde, er mich satt macht und er Eiweiß liefert.

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  2. Im McDougall Forum gibt es einen langen thread von Jeff Novick über calorie density und da ist auch die Liste drin, was wieviel kcal pro Pfund hat. Hab leider den link nicht mehr, aber das müsste sich Googlen lassen.

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